Heute am Weltkindertag halten wir inne und fragen, wie sich die Welt verändern würde, wenn Kinder wieder in Würde, d.h. ungestört auf die Welt kommen dürften. Derzeit laufen nur 7 Prozent der Geburten ohne jegliche Manipulation von außen ab. Jeder Eingriff stört das komplexe Zusammenspiel von Mutter und Kind bei der Geburt, löst Irritationen aus und erschwert die Geburt für Mutter und Kind. Kraftvolle Geburten sind der Anfang eines umfassenden Wandlungsprozesses, in der die Liebe zur Schöpfung und den Menschen ihren festen Platz hat, im Mittelpunkt steht und nicht nur in Sonntagsreden bemüht wird.
Die Geburtstraumatas kommen nicht daher, dass sich das Kind durch den engen Geburtskanal quetschen muss. Das ist eine Vorstellung von außen auf Geburt. Darf sich Geburt natürlich entwickeln, findet das Kind langsam den für sich sicheren Weg nach draußen und schieb sich immer nur dort hin, wo der Körper der Mutter Raum gibt. Das Trauma entsteht, wenn ein Vorgang, der im Grunde von Gefühlen der Liebe und Dankbarkeit getragen ist, mit Angst und Ohnmachtsgefühlen der Mutter verdreht ist. Das macht dem Kind Stress.
Wie Kinder geboren werden und wie sich die Gebärende dabei fühlt, macht sehr wohl einen Unterschied. Wollen wir im 21. Jahrhundert wirklich an der Vorstellung festhalten, dass der Wunsch nach einer natürliche Geburt ein verantwortungsloses Unterfangen der Mutter ist und ein Hochrisiko für das Kind bedeutet? Wir müssen aufhören mit der Trennung von Mutter und Kind. Alles, was der Mutter gut tut, wirkt sich auch positiv auf das Baby im Bauch aus. Rituale bei der Geburt, Doulas und eine bewusste Gestaltung des Geburtsraumes sind keine riskanten Störfeuer, sondern unterstützen die Mutter ganz bei sich und damit ganz beim Baby zu sein.
Wie viel mehr Lebendigkeit hätte jede Mutter und damit unsere Gesellschaft, wenn Frauen bei der Geburt wieder mit ihrem ureigenen Kraft in Berührung kämen. Wie anders würden Kinder aufwachsen mit einer Mutter, die sich ihres strahlenden Wesens als Schöpferin neuen Lebens bewusst wäre? Welche Werte würden Kinder vertreten, die in Liebe und Freude geboren wurden und würde sich die Welt nicht positiv verändern allein durch die Wiederbelebung weiblicher Urkraft?
Es ist ein unverzichtbarer Teil, damit männliche und weibliche Kräfte in unserer Welt wieder gleich gültig wirken können. Kinder und Kindeskinder, Jungen wie Mädchen, werden unendlich dankbar sein, in einer Welt der Gleichwertigkeit und harmonischen Polarität aufwachsen zu dürfen. Einer Welt, in der Mann und Frau als Menschen wahrgenommen werden und sie allein durch ihr Dasein unendlich bereichernd für die Gemeinschaft sind, da sie ein Teil der Schöpfung sind. Diese Vorstellung von der Welt ist urweiblich, da sie der Einheitserfahrung einer kraftvollen Geburt entspringt.
Dann vielleicht nähern wir uns einer Welt, in der kein Kind mehr unglücklich sein muss. Eine Vorbedingung für wahren Fortschritt und große Entdeckungen, wie es Albert Einstein einst sinngemäß formulierte und ersehnte.