Ohne die weibliche Kraft sind natürliche Geburten nicht möglich. Das hört sich ganz selbstverständlich an, denn schließlich gebären ja nur wir Frauen, aber im tatsächlichen Erleben ist es das nicht.
Warum ist das so? Weil wir in einer männlich-dominierten Kultur aufgewachsen sind. Viele Frauen sind von ihren spirituellen Wurzeln und damit von der weiblichen Energie abgeschnitten. Diese auf Knopfdruck zu aktivieren geht nicht. Es handelt sich hier um einen vollkommen anderen Blick auf die Dinge: von innen nach außen. Der verlorene weibliche Blick auf die tieferen Zusammenhänge hat die Welt dahin geführt, wo wir jetzt gerade sind.
In der Geburtshilfe hat das Zurückdrängen der weiblichen Energie viel Leid über die Frauen gebracht. In den Gebäranstalten des 19. Jahrhunderts wurde das Fachwissen der Hebammen, welche nachweislich über 5.000 Jahre Frauen bei der Geburt begleitet hatten, plötzlich als rückständig erklärt. Und es wurde an Frauen experimentiert, um sich das neue Wissen anzueignen.
Doch wir sehen heute: Geburten laufen heute wie am Anbeginn der Zeit noch immer nach den selben Gesetzmäßigkeiten ab. Der weibliche Körper braucht Ruhe, Entspannung, einen geschützten Raum für die Öffnung, Wertschätzung und liebevolle Begleitung. Das sind förderliche Geburtsfaktoren, die nicht erst in der modernen Medizin immer wieder dem System geopfert werden.
Das alte weibliche Weisheitswissen ging verloren – auch durch die Verfolgung jener Frauen, die es besaßen: die Hebammen. Sie wurden im Mittelalter als Hexen verteufelt und teilweise mit Berufsverbot belegt. Warum? Weil Hebammen nicht nur Wissen um leichte, sichere Geburten hatten, sondern eben auch Seelenführerinnen waren. Sie haben eine Seele in die Welt, durchs Leben und am Ende wieder aus dem Leben hinaus begleitet. Sie waren die Fachfrauen für Seelsorge, die ihr Wissen aus der inneren Anbindung schöpften und Priesterinnen der Allmutter waren. Ein Volksglauben, der zum Aberglauben erklärt und dann bekämpft wurde. Mit Folgen bis heute.
Es ist an der Zeit, dass Frauen das alte weibliche Weisheitswissen zum Wohl aller wieder selbstbewusst leben und die ganzheitlichen Zusammenhänge rund um Schwangerschaft und Geburt neu beleben. Stell dir vor, Hebammen würden sich wieder als Priesterinnen begreifen?! Welche Chance für würdevolle Geburten und eine neue Geburtskultur! Eine Priesterin ist nichts anderes als eine Frau, die gelernt hat, mit der weiblichen Energie im Flow zu sein.
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