Hebammen begleiten Frauen in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit hat eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung. Ein angemessenes Gehalt bekommen Hebammen jedoch nicht. Zum Equal Pay Day thematisiert der Hebammenverband Vergütung und Arbeitsbedingungen von Hebammen.
Frauenberufe sind schlecht bezahlt
Hebammen gehören zu den Care-Berufen. Das sind Frauenberufe, die vergleichsweise schlecht bezahlt werden. Frauen verdienen in Deutschland derzeit durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer. Der Equal Pay Day weist auf diesen Missstand hin und möchte in diesem Jahr unter dem Motto „Was ist meine Arbeit wert?“ die Wertschätzung und damit auch die Bezahlung sozialer Dienstleistungen erhöhen.
Unverzichtbarer Dienst für die Gesellschaft ist nichts wert
„Hebammen unterstützten Frauen in allen Phasen der Schwangerschaft und begleiten den Beginn des Lebens. Sie leisten einen unverzichtbaren Dienst für Mutter und Kind. Hebammenarbeit ist verantwortungsvoll und sollte entsprechend bezahlt werden“, sagt Susanne Steppat, Präsidiumsmitglied des Deutschen Hebammenverbands e. V. (DHV) und Beirätin für angestellte Hebammen. Mit Aktionen zum Motto „Was ist meine Arbeit wert?“ macht der Verband auf die Schieflage aufmerksam.
Schwarze Zukunft für Hebammen ohne Wertschätzung
Neben einer geringen Vergütung erschweren derzeit die Arbeitsbedingungen die Tätigkeit von angestellten Hebammen in den Kliniken. Eine aktuelle Umfrage des DHV unter angestellten Hebammen zeigt steigende Arbeitsbelastungen durch eine Zunahme von fachfremden Tätigkeiten und Personalmangel. Seit Jahren steigt die Teilzeitquote bei Hebammen in Kliniken. Viele Kliniken finden mittlerweile keine Hebammen mehr.
Wer sich vertiefen möchte zu den Problemen, mit denen sich die Hebammen in Deutschland derzeit herumschlagen müssen, der findet wertvolle Infos auf der Website des Dt. Hebammenverbandes unter www.deutscherhebammenverband.de.