Der Bauch wächst. Was ein Grund zur Freude ist, ist es für viele Schwangere nicht. In einer Welt, die von Schönheitsidealen bestimmt ist, wo eine Frau einen flachen Bauch haben muss bzw. der Bauch Jahrzehnte lang als Problemzone wahrgenommen wird, ist es manchmal gar nicht so einfach, in der Schwangerschaft den Schalter umzulegen und die Freude über den großen Bauch und die wachsenden weiblichen Rundungen zu spüren. Immer wieder hört man den Vergleich mit einem Wal, von Frauen, die einen wundervoll weiblichen Körper in der Schwangerschaft entwickeln. Hier ein Text von Tanja Topp, die sich einmal Gedanken über Wale gemacht hat und wie wunderbar sich der Wal als Wegweiser einer erwachten Weiblichkeit eignet im Gegensatz zum Bild der Meerjungfrau.
„Wale sind immer von Freunden umgeben (Delfine, Robben, neugierige Menschen), sie sind sexuell aktiv und ziehen ihre Kinder mit großer Sorgfalt auf. Sie spielen wie verrückt mit Delfinen und essen viele Garnelen. Sie schwimmen den ganzen Tag und reisen zu phantastischen Orten wie Patagonien, Barentssee oder den Korallen-Riffen von Polynesien.
Sie singen unglaublich gut und sind manchmal sogar auf CDs zu hören. Sie sind beeindruckende, sehr geliebte Tiere,
die jeder verehrt und versucht zu schützen.
Meerjungfrauen gibt es nicht. Wenn sie allerdings existieren würden,
würden sie Psychologen konsultieren, wegen des Problems der Persönlichkeitsspaltung – Frau oder Fisch?
Sie hätten auch keine sexuelle Aktivität und könnten keine Kinder bekommen.
Natürlich,
sie wären schon hübsch anzusehen aber einsam.
Außerdem, wer möchte schon eine Frau,
die nach Fisch riecht?
Deshalb möchte ich zweifelsohne lieber ein Wal sein!
Und wenn uns die Medien permanent vorkauen, dass nur „dünn“ schön sein soll, esse ich lieber Eiscreme mit meinen Kindern, Abendessen mit meinem Mann und genieße das Leben mit all meinen Freunden. Wir Frauen sind nicht fett sondern toll geformt!“
In der Schwangerschaft drücken die Rundungen Fruchtbarkeit, Fülle, Wohlergehen, Genährtsein und Getragensein aus.