Abschlusstag der Rauhnächte: Ohne Hexe keine Heiligkeit des Lebens, keine Demut vor Führung der Allmutter. Dieser Tag steht im Zeichen des schwarzen Aspektes der Quelle, in den die weiß-roten Stränge hinführen, damit sich der heilsame Wandel vollziehen und Neugeburt möglich ist. So schließt sich der Kreis und der Kreislauf das Seins kann in alle Ewigkeit fließen Nicht von ungefähr kommen heute die drei Heiligen Könige. Sie kommen, weil am Ende der Rauhnächte sich die Frauen eben mit den drei Aspekten des Seins identifiziert hatten und die Kräfte der Mond-, Erd- und Sonnengöttin in sich aufgenommen haben, um für das kommende Jahr in Anbindung an die göttlich weibliche Energie in ihrer Kraft und Macht zu leben. Die Dreifaltigkeit der Allmutter wurde in unseren Breiten verkörpert durch die drei Bethen – Wilbeth-Ambeth-Borbeth – die wiederum im christlichen Glauben als die drei Hl. Madeln überdauert haben.
Diese heißen Katharina, Margarethe und Barbara. Sie stehen für das Leben, genauer für die Heiligkeit, d.h. Vollkommenheit des Seins, welches sich zeigt eben im Dasein der drei Aspekte weiß (entstehen), rot (werden), schwarz (vergehen) – vereint in der nichtsichbaren Spähre der Allmutter, die einen Neubeginn ermöglicht, in dem in der weiblichen Quelle, der schwarze Faden und der weiße Faden verbunden sind als die zwei Seiten des Einen.
Die drei Bethen waren Schutzenergien, deren Symbole an die Häuser gezeichnet wurden. Es ist dies das X welches weltweit für die Gebärposition und damit für das neue Leben und die Fruchbarkeit hier auf der Erde steht. Es ist die Öffnung hin zu Mutter Erde und ein verwurzelt Sein im Leben ebenso wie die Öffnung hin zur Allmutter, ein Leben verwurzelt im Sein. In dieser doppelten Anbindung wird die Frau zum Kanal der göttlich weiblichen Energie, die sie in die Welt fließen lassen kann und ihr die Kraft zur Verwirklichung schenkt.
So wurden aus den Abkürzungen von K, M, B die Anfangsbuchstaben der Hl. Dreikönige: Kaspar, Melchior und Balthasar. Leider nicht 1:1 zurückführbar über die Namen der Hl. Madel auf die göttliche Triade, aber in ihren Attributen, verschickt sich genau ihr Auftrag, nämlich der Verbindung von Himmel (Weihrauch) und Erde (Myrrhe) in Form der weiblichen Kraft, die in die goldene Zeit führt (gold). Wir erinnern uns: die goldene Zeit ist eine goldene Zeit, weil in der neuen Ära die Frauen ihr Weiblichsein wieder tabulos leben und somit die Lebensenergie ungehindert in uns und in der Welt fließen kann, so dass dies zu Fülle, Frieden und Freude führt.
Interessanter Weise ist Kaspar der schwarze Mann, der für den schwarzen Aspekt steht. Ebenso wie die schwarze Madonna als Zeugnis des schwarzen Aspektes in unsere Kultur erhalten geblieben ist. Der schwarze Aspekt drückt sich ja in den weiblichen Archetypen der weisen Frau aus. Das ist eine Frau, die aus den Verstrickungen des Lebens enthoben ist und durch ihren Weitblick auch den Blick für die Komik in manch dramatischer Situation nicht verliert. Aus dieser Verbindung bzw. diesem Zusammenhang heraus, entstand auch die Figur des Kasperle, einer schlauen-witzigen-wahrsagenden Figur.
In Italien kommt heute übrigens Befana… eine Hexe (Frau, die im schwarzen Aspekt ihre Kraft schöpft) und bringt die Geschenke. Macht heute am Ende der Rauhnächte auch mehr Sinn. Das Leben konnte uns nur geschenkt werden, weil es den Tod (den vergehenden Aspekt) hat als Tor ins Ewigsein.
Diese Wunder und Mysterium des Seins als Ausdruck unserer Dankbarkeit gegenüber dem Leben, welches sich in unseren Kindern verkörpert, heute mit Geschenken an die Kinder zu feiern, hingegen hat Kraft. Anders als der sinnbefreite Konsumrausch an Weihnachten an einem beliebig festgelegten Termin, können wir heute in eine Tiefe Dankbarkeit und Demut der weiblichen Quelle gegenüber finden.