Wenn die Geburt nicht schön ist, sondern beängstigend und belastend dann leiden die betroffenen Frauen auch nach der Geburt ihres Babys sehr oft noch lange. Denn entgegen der Volksweisheit, dass alles vergessen ist, wenn erst mal das Baby da ist, bleiben die aufgewühlten Gefühle, der seelische Schmerz. Viele Frauen leiden an Versagensgefühlen, daran, dass sie ihr Kind nicht aus eigener Kraft gebären konnten, dass sie den wundervollen Start für sich und ihr Kind ins Leben nicht ermöglichen konnten. Das Gedankenkarussell quält – manche sogar so sehr, dass sie Suizidgedanken haben. Der Skandal: Meist lag es nicht an den Frauen vielmehr an den Umständen und den katastrophalen Zuständen der Geburtshilfesituation. Doch statt sich zu entschuldigen bei den Frauen, werden sie alleine gelassen mit Schuld- und Schamgefühlen. Nora Amala Bugdoll zeigt den Frauen mit traumatischer Geburtserfahrung jetzt Wege auf, das erlebte zu verarbeiten. Sie schreibt:
Das Kind ist gerettet – was ist mit der Mutter?
„Während der Geburt hat die Frau oft keine Möglichkeit, das, was da geschieht oder das medizinische Person (vielleicht auch noch knapp und unverständlich) von sich gibt, zu verarbeiten – immerhin ist sie gerade mitten in der Geburt. Wir brauchen schon in normalen Momenten bei einer unerwarteten Situation etwas Zeit, um sie zu verstehen und um emotional „hinterher“ zu kommen, uns darauf einlassen zu können. Sehr oft wird dieser Frau im Krankenhaus bei der Geburt diese Zeit nicht gegeben oder ist nicht vorhanden, wenn es um die Rettung des Lebens des Babys geht. Wenn die Frau dann einen ungeplanten Notkaiserschnitt erlebt, fehlt ihr auch noch die erste Zeit mit dem Baby, die psychologisch so wichtig für beide ist. Oft führt das dann zusätzlich noch zu Stillschwierigkeiten. Das alles zusammen ist extrem belastend. Eine psychische Ausnahmesituation während der Ausnahmesituation Geburt und erstes Kennenlernen des Kindes. Und so etwas ist eben nicht mit dem ersten Im Arm halten und Abknutschen des Babys wieder gut.
Gedankenkarussell, obwohl alles gut ist? Aber warum ist das so?
- Aber auch das kommt unerwartet. Denn schließlich ist ja jetzt das Baby da und Grund zur Freude – und die meisten Bekannten und Verwandten kommunizieren das auch so. Dass jetzt doch alles gut wäre, es wäre überstanden und dem Baby geht es gut. Aber der Mutter nicht. Freunde raten dann gerne dazu, es hinter sich zu lassen, zu vergessen. Sie meinen es nur gut. Sie sehen, dass die Frau leidet und möchten auch, dass es aufhört.
- Aber eine solche Aufarbeitung einer schrecklichen und belastenden Geburt braucht Zeit. Zuhören und nicht Kleinreden ist das Beste, was das Umfeld für die Mutter tun kann. Und ihr Zeit geben.
- Aber das allein reicht leider nicht und das ist die nächste belastende Überraschung. Denn Zeit allein heilt eben nicht alle Wunden. Bei solch starken Situationen, die traumatisch sein können, ist die Aufarbeitung von noch mehr Gefühlschaos begleitet. Bei Erlebnissen, die die Frau zwar belasten aber nicht in extremen Maßen reicht oft das mehrfache Nacherzählen und das Reflektieren über die Geburt. Etwas, was wir intuitiv tun.
- Aber bei schlimmeren Erlebnissen bleibt der Schmerz und das Gedankenkarussell. Die Frau fühlt sich um die Geburt betrogen, fühlt den Trennungsschmerz. Leidet auch an dem, was ihr Kind erlebt hat. Die Gefühle sind so groß und schmerzend, dass sie viel Raum einnehmen und nur aktiv aufzulösen sind. Und das ist alleine wirklich schwierig. Bloß dass es fast keine Hilfsangebote für die Frau gibt.
Jetzt gibt es deshalb auf rund und glücklich eine kostenlose Videoserie „Hilfe bei einer schrecklichen Geburt“, sowie einen Geburtsverarbeitungskurs für betroffene Frauen. Damit niemand alleine damit sein muss.
Videoserie: http://www.rund-und-gluecklich.de/hilfeschrecklichegeburt/
Kurs: http://www.rund-und-gluecklich.de/angebot/geburtsverarbeitung/