Der dramatische Hebammenmangel in Deutschland ist lange bekannt. Nun bestätigt eine aktuelle Studie des Berliner Forschungsinstitut IGES die Notsituation der Schwangeren in Bayern offiziell: Fast jede 3. Schwangere findet keine Hebamme mehr und muss daher ohne Vorbereitung in die Geburt gehen. In München und Umgebung betrifft dies sogar 40 Prozent der Schwangeren. Im Wahlkampf spielt das Thema keine Rolle. Diese unwürdige Situation soll nun ein Ende haben. Lange, zu lange haben wir darauf gewartet, dass die Politik das Hebammensterben aufhält und damit die belastende Situation für Schwangere endlich beendet. Jetzt nehmen wir es die Sache selbst in die Hand“, so die Soziologin und Autorin von FlowBirthing, Kristina Marita Rumpel. Sie ruft eine Bewegung ist ins Leben mit dem Ziel, dass dank der gelebten Solidarität unter Frauen jede Schwangere die Stärkung erfährt, die sie braucht.
Neue Bewegung „Frauen helfen Frauen und holen Schwangere aus der Notsituation“
Unter dem Motto „Frauen helfen Frauen“ formiert sich ein Bündnis von Frauen, die bereits selbst geboren haben und ihr Wissen und ihre Erfahrung an junge werdende Mütter weitergeben wollen. Schwangerschaft und Geburt war und ist seit Urzeiten das Feld von Frauen. Es gibt eine Fülle an altem Wissen rund um glückliche Schwangerschaften und gelingende Geburten. Warum dies also nicht gezielt an jene Frauen weitergeben, die keine Hebamme mehr zur Geburtsvorbereitung finden? Eine Win-Win-Situation für alle und ein Weg aus der Macht- und Hilflosigkeit. „Ich will keine Probleme mehr wälzen, sondern mit FlowBirthing Teil der Lösung sein“, so die Motivation der Initiatorin Kristina Marita Rumpel.
Die Vision: Bis Ende 2019 in jede Ort in Bayern eine Mentorin für Schwangere
Die große Vision: Bis Ende 2019 soll es in jedem Ort in Bayern eine Mentorin geben, die schwangeren Frau jenes stärkende Wissen vermittelt, was den Schwangeren hilft, voller Vertrauen in den weiblichen Körper angstfrei zu gebären. Denn Angst in Folge ungenügender Begleitung in der Schwangerschaft eine der Hauptgründe für Komplikationen unter der Geburt. Das Programm für alle Schwangere, die keine Hebamme mehr finden, bietet Hilfe zur Selbsthilfe und basiert auf der FlowBirthing-Philosophie und den BEST-Kriterien von Dr. Wolf Lütje, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Ev. Amalien-Sieveking Krankenhaus in Hamburg.
Auf was wollen wir warten? Werden wir Frauen selbst aktiv!
Jeder Tag des Nichtstuns macht Frauen zum Opfer des Systems – Hebammen wie Schwangere. Seit Jahren ist das Problem bekannt und die Notlage von Schwangeren nimmt Jahr um Jahr zu. Es ist eine Schande für unser Land, wenn seit Jahren trotz vieler Aktionen von Motherhood e.V. oder des Elternnetzwerks für Neue Geburtskultur e.V., dem FlowBirthing angehört, sich die Politik in einem der reichsten Länder der Welt nicht im Stande sieht, den bestmöglichen Start für das neue Leben sicherzustellen.“
Du willst aktiv werden? Wunderbar. Wir brauchen dich.
Welche Frau fühlt sich angesprochen und möchte Teil der Bewegung werden, durch die sich Frauen aus eigener Kraft aus der Notlage befreien? Gerade Frauen, die sich bereits in den 70er/80er Jahren für eine selbstbestimmte Geburt im Vertrauen auf den weiblichen Körper eingesetzt haben, haben jetzt die Chance, jungen schwangeren Frauen aus der Notsituation zu helfen und ein Netzwerk aus starken Frauen, die Verantwortung übernehmen, aufzubauen. Das FlowBirthing-Netzwerk besteht bereits aus fast 500 Partnerinnen und 19 Mentorinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Vielen Dank. Bayern ist erst der Anfang…
Wenn du Fragen hast, dann melde dich bei mir: kristina.rumpel@flowbirthing.de. Weitere Informationen und Bewerbung findest du auch in der Broschüre zum Programm!